Musik – Das Tango Argentino Blog Das Magazin der Tango Argentino Szene in Wien. Fri, 24 Nov 2017 08:33:41 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.1 Una noche en Buenos Aires /una-noche-en-buenos-aires/ /una-noche-en-buenos-aires/#respond Sat, 07 Oct 2017 08:25:05 +0000 /?p=1559 Una noche en Buenos Aires – War ein Tango-Opern-Abend der zwei berühmte Kurzopern im Tangostil auf die Bühne des Akzent Theater in Wien brachte. Unterstützt wurden die Opern durch Tango Tanzinszenierungen dreier Wiener Tangopaare und dem Coro Eurolatinoamericano ebenfalls aus Wien.

Una noche en Buenos Aires, 4.-6- Okt. 2017, Theater Akzent, Wien.

„Mateo“ – Oper von Martin Palmeri (Armando Discépolo)

„María de Buenos Aires“ – Oper von Astor Piazzolla (Horacio Ferrer)

Tango Tänzer: Jorge Bosicovich & Sonja Apfler, Martin Acosta & Chiara Greco, Germano Militte & Rosa Ginger Berg

Chor: Coro Eurolatinoamericano

Orchester: Kammerorchester T.S.

Musikalische Leitung/Gesmtleitung: Pablo Boggiano

Regie, Kostüme, Ton- und Lichttechnik: Matteo Mazzoni

Impressionen aus der Oper “Mateo”

Der zeitgenössische argentinische Komponist Martin Palmeri schuf die Tango-Oper „ Mateo “ zum Libretti von Armando Discépolo . Uraufgeführt wurde diese Oper 1999. Palmeri bediente sich einer italienischen Opern-Struktur und wagte den Spagat zum traditionellen Tango seiner argentinischen Heimat. Ein kleines Kammerorchester, dass dem Bandoneon ( Pablo Mainetti ) reichlich Spielraum gibt, lieferte ein gut gemachtes Stück Musik. Die drei bunten Bühnenbilder sind sehr gefällig. In zwei Szenen unterstützt der Chor das dramatische Geschehen. Interessant ist an dieser Oper, dass hier ein Tier – das Pferd “Mateo” – die Titelfigur ist. Das Tier selbst kommt nicht auf die Bühne. Palmeri spielt hier mit der Imagination.

Die Handlung entspricht der Erwartung an Themen des Tangos. Es geht um den tagtäglichen Überlebenskampf im tristen Lebensumfeld einer italienischen Einwandererfamilie, während der frühen 1940er Jahre in Buenos Aires. Hier der Kutscher Miquele , dort das moderne Motor-Taxi, dass seine Existenz ruiniert. Hier das Familienoberhaupt, dass sich über Wasser zu halten versucht. Dort die Jugend, die ihr Geld leichter verdienen will und kann. Schließlich rutscht Miquele in die Kriminalität ab. Der Tod seines Pferdes „Mateo“ besiegelt auch sein Schicksal. Mateo wird zum Symbol für die Tragödie des Miquele, die ihn in Folge ereilt. So ist auch der Höhepunkt des Werkes die Arie des Miquele, die er anstimmt, als Mateo im Sterben liegt und von Lisandro Guinis ans Herz gehend interpretiert wurde.

In den Hauptrollen waren zu sehen, der Bariton Lisandro Guinis als der Kutscher Miquele und die Mezzosopranistin Liliana Rugiero als Doña Carmen. Der anwesende Komponist Martin Palmeri durfte sich mit dem Esemble über wohlwollenden Applaus freuen.

Impressionen aus der Oper „María de Buenos Aires“

Schwere Kost gab es im zweiten Teil des Abends. Astor Piazzolla komponierte zu den Texten des uruguayischen Lyrikers Horacio Ferrer die Operita „ Maria de Buenos Aires “. Die beiden Ausnahmekünstler sind heute die bekanntesten Marken der Tango-Welt. Ursprünglich komponiert wurde das Werk 1969 für den argentinischen Rundfunk. Als Piazzolla die Oper uraufführte, galt er als Außenseiter der argentinischen Tango-Gesellschaft. Mit „María de Buenos Aires“ schuf er die erste anerkannte Tango-Oper. Sie gilt auch als Quelle des Tango-Nuevo.

Die Oper ist ein surreales, völlig abgehobenes Werk. Bewusst entzieht es sich herkömmlichen Deutungsversuchen. Es verlangt nach Auseinandersetzung. Mehrmaliges minutenlanges vorlesen (!) von Texten ließ das Publikum ratlos zurück. Es in Wien in („spanischer“) Originalsprache aufzuführen ist eigentlich eine Unmöglichkeit. Was nicht für die Musik gilt, die unter der Leitung von Pablo Boggiano , ihre Qualität hat und beim Tango-Fan bestehen konnte. Gleich 13 Bühnenbilder (Projektionen auf den Hintergrund), die sich mystischen Symbolen erklären, führen zu ebenso vielen Szenen und Auftritten.

Für María, die in Armut aufwuchs, ist der Tango jene Kraftquelle, die sie braucht um über die Bars und Bordelle ihren gesellschaftlichen Aufstieg zu erreichen. Symbolisiert durch einen Tango im Epilog. Es entspinnt sich eine verwirrende Geschichte um die Titelfigur María, die in Buenos Aires ins Milieu abrutscht, zur Prostituierten wird und nach einer Vergewaltigung in psychodelischen Traumwelten herumirrt, ihren Tod beklagt, aufersteht oder ist nicht doch alles ganz anders? Geister („El Duende“), Hurenmütter, Psychoanalytiker, betrunkene Männerrunden, Diebesgesindel,… ein Sittenbild oder ein Drogentrip. Alles scheint möglich zu sein. Die Musik dagegen ist ein klarer Tango mit einem klaren Bekenntnis. Marías Körper stirbt. Ihr Geist geht nie verloren. Er lebt weiter in einem Mädchen. Piazzolla wollte uns wohl nur eines sagen: der „Geist des Tango“ stirbt nie.

In den Hauptrollen waren zu sehen, der Bariton Lisandro Guinis als singender Erzähler Payador und die Mezzosopranistin Liliana Rugiero María.

Impressionen von den Tango Tänzern

Drei Paare aus der Wiener Tango-Szene waren eingeladen Tangos für die beiden Opern zu gestalten und den Abend zu begleiten. Jedes Paar hatte Gelegenheit zu einem Soloauftritt und zweimal gab es einen Gruppenauftritt. Jede der beiden Opern wurden von einem getanzten Tango eingeleitet. Herausragend dabei, das komödiantische Talent von Jorge Bosicovich & Sonja Apfler als sie „Mateo“ mit einem augenzwinkerten Tango, als verliebtes Paar einleiteten. Martin Acosta & Jorge Bosicovich wiederum eröffneten die Oper „Maria de Buenos Aires“ mit einem sehenswert Tango unter Männern. Dem dramatischen Epilog der Maria, wurde eine Tango-Tanzszene vorangestellt in der Martin Acosta und Chiara Greco ihr Talent für die größere Bühne bewiesen. Germano Milite & Rosa Ginger Berg tanzten vor einem blutroten Bühnenbild einen Tango Pista par eczellence. Es wurde d em Publikum ordentlicher Tango de Salon, mit sparsam eingesetzten Hebefiguren und gelungenen Tango Escenaria Anteilen geboten. Insgesamt war es wohl auch als Werbung für den Tango und die Tanzschulen in Wien gedacht.

Die Tango-Tänzer: Jorge Bosicovich & Sonja Apfler ( tanto-tango.com ), Martin Acosta & Chiara Greco ( tango-atelier.com )  und Germano Militte ( tangogermano.com ) & Rosa Ginger Berg ( tangopasional.com )

Interview Pablo Boggiano und Martin Palmeri | Posting über die Tango Tänzer

Tango-Opera.com | Coro Eurolatinoamericano  | Theater Akzent

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Bilder © Bernhard Siegl

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Im Gespräch mit Pablo Boggiano und Martin Palmeri /una-noche-en-buenos-aires-im-gespraech-mit-pablo-boggiano-und-martin-palmeri/ /una-noche-en-buenos-aires-im-gespraech-mit-pablo-boggiano-und-martin-palmeri/#respond Wed, 04 Oct 2017 12:19:50 +0000 /?p=1517 Was ist eine Tango-Oper? Wie verstehen zeitgenössische Musik schaffende unter einer Weiterentwicklung des Tangos in unserer Zeit? Zu diesen Fragen habe ich den künstlerischen Leiter von „Una noche en Buenos Aires“, Pablo Boggiano und den Komponisten der Oper „Mateo“, Martin Palmeri in Wien zum Gespräch getroffen.

„Es gibt genau zwei Städte in der Welt, die für eigene, unverwechselbare und weltweit erfolgreiche Musik- und Tanzstile stehen. Das ist Wien und Walzer, das ist Buenos Aires und Tango“ , erklärt Pablo Boggiano, der in Buenos Aires geboren ist, dort aufwuchs und seit 16 Jahren in Wien lebt. „Ich kam mit einem Koffer Astor Piazzolla Platten hier an. Ich war aber gekommen um Mahler und Beethoven zu studieren. Von Anfang spürte ich, dass ich mich entscheiden werden müsste zwischen meiner Argentinischen Seele und dem Leben in Wien. Seither versuche ich aber auch, die beiden Seelen in meiner Brust zufrieden zu stellen. Und das konnte ich in Wien finden. Oper UND Tango.“

„Die moderne Welt bewegt sich in einem ständigen Kampf zwischen dem Alten und Traditionellen und dem sich rasant entwickelnden Neuen,“ sagt Martin Palmeri, ein klassischer Musiker und Komponist, der in Buenos Aires lebt große Erfolge mit Tango feiert: „Habe ich den Tango entdeckt oder hat er mich entdeckt? Ich weiß es heute nicht mehr. Jedenfalls wurde ich unmittelbar und sofort von ihm in Besitz genommen. Der Tango ist ein eigenes Universum. Als Musiker bietet er mir höchste Flexibilität und vielfältige Möglichkeiten an.“

Ein neu entwickelter Tango muss weiterhin auf Sprache und Instrumentierung des ursprünglichen Tango basieren

Der Anspruch von Pablo Boggiano war und ist es, etwas Neues zu machen. „Eine Tango-Oper ist in Wien etwas Neues. Etwas, dass für das Publikum schön ist. Schön zu sehen ist. Ein Konzept mit Gesang, Orchester mit Bandoneon und mit Argentinischem Tanz gemeinsam auf einer Bühne. „Una noche en Buenos Aires“ ist eine Hommage an Wien. Ein Danke an Wien. Gedacht als ein Mix aus Jugendstil und Porteño. Inspiriert hat mich dabei „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauss. So ein Abend ist nur in Wien möglich. Nicht in London, nicht in New York, nicht in Berlin.“

„In Südamerika haben wir eine sehr, sehr starke Trennung zwischen den Genres klassische Musik und populäre Musik. Damit hatte seinerzeit Piazzolla zu kämpfen. Ähnlich wie er möchte ich diesen beiden Universen verbinden. Das ist meine Art etwas Neues im Tango zu schaffen,“ sagt Martin Palmeri. Größten Erfolg hatte Palmeri dabei mit seiner Tangomesse „Misa Tango“, die weltweit hunderte Male aufgeführt wurde und wird und mit der er schon vor Papst Franziskus im Vatikan gastierte.

Eine Tango-Oper erscheint einem Wiener exotisch und vielleicht auch Unmöglich. Tatsächlich ist sie in Argentinien nicht Ungewöhnlich. Bekanntestes Werk ist sicherlich Astor Piazzollas „Maria de Buenos Aires“ . Eine surreale Oper um die Prostituierte Maria und ihren Tod. Ein zeitgenössisches Stimmungsbild mit Orchester, Gesang und Tanz. 1968 uraufgeführt, gilt sie heute als die Personifizierung des Tangos und Klassiker des Tango Nuevo. Pablo Boggiano stellt ihr in „Una noche de Buenos Aires“ die Kurzoper „Mateo“ von Martin Palmeri gegenüber. Die Geschichte einer italienischen Einwandererfamilie um 1940. Eigentliche Hauptrolle hat ein Pferd. Welches als Symbol, die Tragödie der Familie lebt.

Eine Oper, das ist meine Art etwas Neues im Tango zu schaffen

„Ich war 23 Jahre alt, als ich diese Oper schrieb. Hatte kaum noch Erfahrung“, erklärt der Komponist Martin Palmeri, „geschrieben und komponiert ist sie in der Struktur einer italienischen Oper. Musikalisch umgesetzt mit den Mitteln des Tango. Die wesentliche Herausforderung in ihrer Aufführung besteht in der Entwicklung der Stimme der Sänger. Klassische Opernsänger haben nicht die Argentinische Seele. Sie verstehen zunächst nicht, wie die Stimme zum Tango eingesetzt werden kann. Die Argentinischen Cantor in der Tradition des Tango Canción wiederum hat keine Operntaugliche Ausbildung.“ Mateo ist musikalisch breiter angelegt und hat einen recht dominanten Chor. Dazu kommen noch die Tango-Tänzer die ihre eigenen Interpretationen einbringen. „Stimme, Sprache und Tanz sind die Elemente die eigentlich nur vom Argentinier kommen können,“ pflichtet Pablo Boggiano bei, „die Sprache im Tango ist nicht (nur) Spanisch, ein Dialekt oder das Lunfardo. Tatsächlich hat der Tango eine eigene Grammatik, ein eigenes Vokabular und Silbenbetonung. Etwas dass, dem Argentinier in die Wiege gelegt wird. Ein neue entwickelter Tango ist nicht Tangofiguren zu Popmusik tanzen oder irgendeiner Musik eine Bandoneon zufügen. Ein neu entwickelter Tango muss weiterhin auf Sprache und Instrumentierung des ursprünglichen Tango basieren.“ Und abschließend: „Tango ist in Buenos Aires ja nicht nur Touristenartikel und Exportprodukt, sondern erfindet sich als Kraft ständig neu. Tango ist und bleibt dort lebendig und zeitgemäß.“

Gerade in den letzten Wochen erlebten wir in Wien eine Reihe an verschiedensten Ausprägungen der Tango Kultur. Neben der klassischen Tango-Milonga-Szene erlebten wir mit „Break the Tango“ eine Show, „Una noche en Buenos Aires“ gab gleich zwei Opern an einem Abend, die Messe „Misa Tango“ war als Chorfestival zu Gast, die Tänzerin und Choreographin Cornelia Voglmayr bot modern dance auf Basis von Astor Piazzolla. Es ist gar keine Frage, der Tango als Kultur- und Erlebnisraum ist sehr lebendig.

Info:

Pablo Boggiano, ist Italiener, stammt aber aus Buenos Aires und lebt seit 2001 in Wien. Er verfügt über eine Dirigentenausbildung (Nationales Konservatorium Buenos Aires). Dirigate mit Royal Philharmonic Orchestra London, Budapester Philharmonie, Sofia Philharmonic Orchestra, u.v.m. 2017 leitete er eine Koproduktion der Met New York und Covent Garden London im Teatro Colon in Buenos Aires. In Wien arbeitet er regelmäßig mit dem Schönbrunner Schloss Orchester und den Wiener Tonkunstvereinigung zusammen.

Martin Palmeri, ist ein 52jähriger Argentinischer Komponist und Preisträger einiger renommierter Auszeichnungen. Zunächst Avantgardist entdeckte erst später die traditionelle Volksmusik. Weltberühmt wurde er für „Misa Tango“. Das Werk wurde über 400 Mal aufgeführt. Er ist Komponist von Vokal- und Instrumentalwerken, von denen viele von Form und Harmonik des Tango Nuevo inspiriert sind, darunter Opern, Oratorien, Chor- und Orchesterkompositionen.

tango-opera.com

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Der erste Tango zu einem Text? /der-erste-tango-zu-einem-text/ /der-erste-tango-zu-einem-text/#respond Mon, 22 May 2017 06:16:11 +0000 /?p=681 Milonguita

Es hat tatsächlich bis 1920 gedauert, ehe erstmals ein Musiker einen Tango zu einem Text komponierte!

Anfangs war der Tango Argentino nur Tanzmusik. Er wurde komponiert um gespielt zu werden. Texte waren meist nur fünf- bis siebensilbige Verse, die häufig auch nur improvisiert waren. Sie wurden ohne Zusammenhang zur Komposition dazu gefügt. Musiker und Sänger änderten diese Texte nach Lust und Laune oder passten sie einer Stimmungslage in einer casa de baille an. Um 1917 herum begann dann die Liedfunktion wichtiger zu werden. Um schließlich ab den 1920er Jahren als „vokaler“ Tango ( tango canción ) weltweite Bekanntheit zu gelangen.

Im tango canción bekommen die Texte konkrete Aussagen. Die „Gaunersprache“ Lunfardo wird in den Texten als Stilmittel eingesetzt. Der Tango erzählt Geschichten zu denen Komponisten die Musik schrieben.

„Milonguita“ (Esthercita) von Enrique Delfino und Samuel Linning , 1920 geschrieben und von Carlos Gardel gesungen, ist der erste Tango, der komponiert wurde um gesungen zu werden.

Der Text handelt von einem armen Landmädchen, dass nach Buenos Aires zieht und dort zur Prostituierten wird. 1922 wird diese Geschichte verfilmt. Die Tangoforschung wertet den von Pascual Contursi geschriebene Tango “ Lita ” ebenfalls als tango canción. Obwohl hier der Text zu einer  bestehenden Musik geschrieben wurde. Doch sorgte Carlos Garde l mit seiner Interpretation, die er  “ Mi noche triste ” nannte, dafür dass  “Lita/Mi noche triste” in die Philosophie und Tradition des tango canción eingereiht werden kann. Auch weil Gardel damit die Epoche der Alten Garde ablöst.

¿Te acordás, Milonguita? Vos eras
la pebeta más linda ‘e Chiclana;
la pollera cortona y las trenzas,
y en las trenzas un beso de sol.
Y en aquellas noches de verano,
¿qué soñaba tu almita, mujer,
al oír en la esquina algún tango
chamayarte bajito de amor?

Estercita,
hoy te llaman Milonguita,
flor de noche y de placer,
flor de lujo y cabaret.
Milonguita,
los hombres te han hecho mal
y hoy darías toda tu alma
por vestirte de percal.

Cuando sales por la madrugada,
Milonguita, de aquel cabaret,
toda tu alma temblando de frío
dices: ¡Ay, si pudiera querer!…
Y entre el vino y el último tango
p’al cotorro te saca un bacán…
¡Ay, qué sola, Estercita, te sientes!
Si llorás…¡dicen que es el champán!

Anm.: In der Tangosprache steht “Milonguita” (und auch francesitas) für jene Frauen die “den schlechten Weg gewählt haben”.
Quellen: Michael Plisson, Tango: Du noir au blanc, Palmyra 2001 (Seite 79). Johannes Feldmann-Bürgers, Tango und Jazz, LIT Verlag 1995 (Seite 37). Begriffsdeutung Milonguita: Marta Rubinstein, Tango Macho, edition eden, 2001. Lyrics: www.todotango.com , www.tangology101.com Plakat © Privat
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Adriana „La Gata“ Varela in Wien /adriana-la-gata-varela-in-wien/ /adriana-la-gata-varela-in-wien/#respond Sat, 13 May 2017 18:11:33 +0000 /631a4d83c91873413dab96068d5bf4f9/?p=579 Adriana Varela gilt als Weltstar des Tangos. In der argentinischen Gegenwarts-Musik zieht ihre fesselnde Stimme ein Publikum auch weit jenseits des Genre Tango an. Am 12. Mai 2017 war sie im Porgy & Bess in Wien zu Gast. Ihren ersten Auftritt in Wien gestaltete sie als Midnight-Special und intimes Clubkonzert für ihre Fans.

In Wien erregt sie kaum öffentliche Aufmerksamkeit jenseits der angestammten Szene. Einer Szene die sich aus Tango Argentino Tänzern, Musikliebhabern und Mitgliedern der Latino Community zusammen setzt. Gut möglich dass der eine oder andere Neuling, der hier Adriana Varela das erste Mal hörte, die Entdeckung seines Lebens machte.

Erst vor wenigen Tagen feierte die Vollblut-Tangosängerin ihren 65sten Geburtstag. Keine andere zeitgenössische weibliche Tango-Sängerin kann mit ihrer Vielseitigkeit konkurrieren. Sie spielt mit traditionellen orquesta típica, elektronischen Tango-Innovatoren wie Bajofondo Tango Club und hat sich den Tango-Rock sowie Uruguayan Candombe und Murga geschnappt.

Punkt Mitternacht zeigte sie sich auf der Bühne im Porgy & Bess. Begleitet wurde sie von ihrem dreiköpfiges Ensemble in reduzierter Tango Instrumentierung: Klavier, Gitarre und Bandoneón. Das Bühnenbild: ein roter Clubsessel. Mehr brauchte „La Gata“ nicht um das Publikum zu faszinieren.

Die Erwartungen sind hoch.

Mit „Por una cabeza“, einem recht populären Titel von Carlos Gardel aus dem Jahr 1935, schwingt die Künstlerin sich und das Publikum ein. Es braucht etwas um sich miteinander zu einem gemeinsamen musikalischen Organismus zu verbinden. Die nächste Stunde wird den emotionalen Höhen und Tiefen des Lebens am Rio Plata gewidmet sein. Emotionen und Leben das aus tiefsten Herzen kommt. Es zu ertragen, dafür gibt es die Gemeinschaft. Die Gemeinschaft findet sich über die Musik. Nach und nach fanden sich Musik und Publikum. Adriana Varela erzählte von Avellaneda – ihrem Geburtsort. Sie möchte ihrem Publikum eine Nacht in Buenos Aires schenken. Musikalisch hatte sie dafür überwiegend Klassiker aus der „Goldenen Aera“ des Tangos vorgesehen. Sie nahm das Publikum auf eine Zeitreise durch ihre Diskografie mit. Eine Auswahl die vom Wiener Publikum goutiert wurde.

Bei „Malevaje“ war es dann soweit. Der Funke war endgültig übergesprungen. Dann ein ruhiges Stück, nur vom Klavier begleitet. Offenbar ein Zitat aus ihrem aktuellen Album „Adriana Valera y Klavier“. Auch zu „Nada“ ließ sie sich nur vom Klavier begleiten. Mit diesem Stück von José Dames (1944) schaffte die Valera ihr Bravourstück des Abends. Ihre sinnliche Persönlichkeit, da vorne auf der Bühne, mit der fantastisch schwülen Stimme. Die einen einzigartigen „Sprechgesang“ zur ausdrucksstärksten Stimme der Milongas, Candombes und Tangos entwickelt hat, interpretiert im Stile französischer Chansons einen Tango der im Milonga Rhythmus daher kommt. Man könnte fast meinen, Edith Piaf und Marlene Dietrich wären auf Besuch in Buenos Aires.

„Malena canta el tango como ninguna…“

Übergangslos beginnt sie mit dem Publikum einen Dialog. Ein Anekdoten und Fragen Ping Pong mit den Fans, die sich gerne daran beteiligten. Mag sein, dass es für die spanisch sprechende Fangemeinde ein großes Erlebnis ist, aber zur eben aufgebauten Stimmung trug es wenig bei. Mag sein, dass die Varela ein wenig müde wurde – sie war erst ein paar Stunden zuvor vom Guitar Bcn aus Barcelona in Wien eingetroffen.

Mit „Malena“ kam die Sängerin aus der Pause zurück. Ansatzlos schaffte sie ein weiteres Highlight des Abends. „Malena canta el tango como ninguna…“ Sie wurde von einer soliden Gitarre zu einer berührenden Ballade begleitet. Obwohl 1941 von Lucio Demare geschrieben, fließt der Tango in allerfeinster Nuancen aus der Varela als wäre er ihre eigene Autobiografie. Eine Interpretation die niemanden unberührt ließ „…Malena tiene pena de bandoneón.“

Zum Ende des Abends wurde mit „Naranjo en flor“, ein dem Publikum bestens vertrauter, „Hit“ serviert. Durch saalfüllendes Mitsingen kam im Pory & Bess einer Art von Familienfest-Stimmung südamerikanischer Herkunft auf. Wieder ließ sich „La Gata“ auf Konversation mit dem Publikum ein. Mit „Los Mareados“ und „Volver“ wurde der Abend beschlossen. Als Zugabe folgte dann – nicht unerwaret – „La Gata Varela“. Damit entließ sie ihr Publikum in euphorischer Stimmung nach Hause.

Zur Person: Adriana Varela, geboren am 9. Mai 1952 in Avellaneda (Buenos Aires). Sie startete als typische Rockmusikerin bevor sie vom Tanguero Roberto Goyeneche entdeckt wurde. 1991 begann ihre Karriere im Melopea-Label mit einer Kassette. Die dort enthaltene “Muñeca brava” brachte ihr Anerkennung. Im selben Jahr erschien sie auch in den Filmen Al corazón unter der Regie von Mario Sabato und später in Marcelo Piñeyros Plata quemada. Musikalisch begleitete sie den Film „Tango“ des spanischen Regisseurs Carlos Saura. Im Laufe ihrer Karriere stand Sie mit internationalen Größen wie Paul Anka, Liza Minnelli, Celia Cruz, Joaquin Sabina oder Serrat auf der Bühne. Sie gilt als Ikone des Tango in Buenos Aires und hat in Argentinien einen ähnlichen Kultstatus wie die charismatische Edith Piaf. Bisher veröffentlichte sie 12 Alben. Trotz ihres einzigartigen Talents ist sie keine produktive Aufzeichnungskünstlerin.

Ihr aktuelles Album: „Adriana Varela y Piano“. Darauf singt sie in alleiniger Begleitung durch die 88 weißen und schwarzen Tasten .

Adriana Valera im Porgy & Bess, 12.05.2017.

Line up: Adria Valera, Gesang | Marcelo Macri, Klavier (musikalische Leitung) | Rafael Varela, Gitarre | Walter Castro, Bandoneón

Playlist: Por una Cabeza | Madame Yvonne | Por la vuelta | Malevaje | Don Augustin | Nada | Garúa | Fuimos | Fruta Amarga | Malena | Naranjo en flor | Los Mareados | Volver | La gata Varela

www.adrianavarelatango.com

www.porgy.at

Musikalisches Portrait von Adriana Valera:

Bilder: © Bernhard Siegl | Plakat: ©LSbooking/Laura Suarez

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100 Jahre “La Cumparsita” /la-cumparsita/ /la-cumparsita/#respond Sat, 29 Apr 2017 11:15:53 +0000 /631a4d83c91873413dab96068d5bf4f9/?p=320 Der bekannteste und meistgespielte Tango aller Zeiten stammt aus Uruguay. 1916 wurde er von Gerado Hernan Matos Rodríguez komponiert. Am 17. April 1917 kam es zur legendären Aufführung durch Roberto Firpo im Gran Cafe “La Giralda” in Montevideo. Bis heute sind ca. 2000 Aufnahmen von “La Cumparsita” entstanden.

Der damals 19-jährige Architektur-Student kannte keinen Noten und spielte Klavier nach Gehör, als er von der Föderation der Studenten Uruguays den Auftrag erhielt, eine marcha für ihre murga zu komponieren. Eine murga war eine Gruppe die im Karnevalsumzug marschierte. Sie wurde von einem dafür komponierten Marsch begleitet. Rodríguez komponierte ein Stück das er „La Cumparsita“ nannte. Es besteht aus drei Teilen. Seine rhythmische Struktur schwankt zwischen Habanera und einem 4/4 Takt.

In San Gregorio de Polanco, im uruguayischen Département Tacuarembó, wird eine 82 Meter lange Straßenpartitur von “La cumparsita” gemalt. © twitter @Dmartinez_uy

Angeblich sagte er, während er in den tiefen Lagen Klavier spielte: „Das muss nach Neger klingen!”* Seine Schwester, die ihn auf das Notenblatt übertrug, meinte entsetzt: “Um Gottes Willen, das ist ja ein Tango!” Der Tango galt als anstößig. Tatsächlich hatte sich aber, der Karneval in Montevideo und in Buenos Aíres, wie auch der Tango selbst, schon ein Stück weit von seinen schwarzen Wurzeln weg entwickelt. Der Tango war über den Ozean gereist und in Frankreich europäischer Geschmackskultur ausgesetzt. Er sickert modernisiert langsam wieder zurück in das Gebiet des Río de la Plata. Dort waren die Schwarzen inzwischen marginalisiert, wenn nicht schon völlig verschwunden. Im Tango blieb ihr Beitrag zur Musik präsent. So wie der Beitrag der Weißen zum Tanz im Tango präsent ist.

Francisco Canaro meint seinem Buch “Mis bodas de oro con el tango” , dass sich die musikalische Struktur von “La Cumaparsita” wunderbar dazu eignet, durch ein Orchester höherer Qualität, nuanciert und präzisiert zu werden. Jeder Orchesterleiter arrangiert eine eigene Ordnung und entwickelt seine persönliche Interpretation. Das ist die bemerkenswerte Tugend dieses Tangos.

Gerado Matos Roriguez, der Komponist von “La Cumparsita”

Verbreitung fand „La Cumparsita“ durch den Tangomusiker Roberto Firpo und dessen Orquesta Típica . Das von Rodríguez erstellte schriftliche Notenblatt war noch ziemlich elementar. Firpo beauftrage den Pianisten Carlos Warren “La Cumparsita” neu zu arrangieren. Laut Firpo selbst war “La Cumparsita” nur in seinem ersten Abschnitt harmonisch. Deshalb entlehnte er einen Auszug aus seinem Tango “La gaucha Manuela” und steckte ihn für das Trio-Drittel in eine Sequenz  der Oper “Miserere” von Giuseppe Verdi . Somit vereint die heutige Version von “La Cumparsita” die Musik von Matos Rodríguez, Roberto Firpo und Guiseppe Verdi. Dieses neue Tango-Arrangement, wurde von Roberto Fripo erstmals im Cafe La Grialda in Montevideo aufgeführt wurde. Diese Aufführung, am 19. April 1017, wurde zur Sensation. Matos wurde auf Schultern aus dem Saal getragen. Ein dort anwesender Vertreter des Musikverlages Breyer Hermanos, kaufte noch am selben Abend die Rechte an diesem Stück. (Anm.: es sind zahlreiche Varianten um das Datum der Erstaufführung im Umlauf.)

Unklar ist bis heute von wem die erste Plattenaufnahme stammt. Die Zahl der Möglichkeiten erhöht sich fortlaufend. Tatsächlich dürfte sich “La Cumparsita” unmittelbar zu einem Hit entwickelt haben. Für die erste Plattenaufnahme kommen – je nach Experten der befragt wird – mehrere Orchester in Frage. Roberto Firpo (1917) oder  das Orchester Alonso-Minotto (1917) jeweils in Montevideo. Eine  kolportierte Variante ist die Aufzeichnung durch das Cobián-Fresedo-Roccatagliatta Trio für das “Telephon-Label” in Buenos Aíres 1917. Die frühest mögliche Aufzeichnung könnte aber auch von Arist y Hermanos (1916) in Buenos Aíres stammen. Das Stück wurde 1918 an den Musikverleger Breyer in Buenos Aíres verkauft und damit einer kommerziellen Vermarktung zugeführt. Rodríguez war zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig – und möglicherweise ein übermütiger noch dazu. Angeblich verspielte er die ohnehin geringe Summe dann auch in einer Pferdewette.

In den letzten Jahren hat es sich praktisch weltweit etabliert, „La Cumparsita“ zum Ende einer Milonga oder auch Übungseinheit als abschließenden Tanz zu spielen.

“La Cumparsita” Coverversion mit Text

Weniger bekannt und – in unseren Breitengraden – kaum gespielt, existiert von “La Cumparsita” auch ein tango canción. 1924 war “La Cumparsita” etwas in Vergessenheit geraten. Ohne Rücksprache und Erlaubnis durch den Komponisten schrieben Pascual Contursi und Enrique Pedro Maron i einen Text zur Musik. Sie nannten das Stück „Si supieras“. In Folge entspannte sich ein Rechtsstreit zwischen Matos Rodríguez und den Textern, der erst im Jahr 1948 beendet wurde. Diese neue Version hatte ihre Premiere am 6. Juni 1924 durch Juan Ferrari . Carlos Gardel nahm das Stück ebenfalls 1924 in Buenos Aires auf und ein paar Jahre danach in Barcelona. 1926 wurde ein weiterer Text zu la Cumapsrita geschrieben, der 1930 von Titio Schipa eingespielt wurde.

“Si supieras” (La Cumparsita), Carlos Gardel & Guitarras de Barbieri y Ricardo, Barcelona Dezember 1927

Si supieras, que aún dentro de mi alma, conservo aquel cariño que tuve para ti…

Quién sabe si supieras que nunca te he olvidado, volviendo a tu pasado te acordarás de mí…

Los amigos ya no vienen ni siquiera a visitarme, nadie quiere consolarme en mi aflicción…

Desde el día que te fuiste siento angustias en mi pecho, decí, percanta, ¿qué has hecho de mi pobre corazón?

Sin embargo, yo siempre te recuerdo con el cariño santo que tuve para ti.

Y estás en todas partes, pedazo de mi vida, y aquellos ojos que fueron mi alegría los busco por todas partes y no los puedo hallar.

Al cotorro abandonado ya ni el sol de la mañana asoma por la ventana como cuando estabas vos,

y aquel perrito compañero, que por tu ausencia no comía, al verme solo el otro día también me dejó…

Wenn Du wissen würdest, daß ich immer noch in meiner Seele jene Liebe, die ich für Dich hatte, bewahre…

Wer weiß, wenn Du wüßtest, daß ich Dich niemals vergessen habe, zurückkehrend zu Deiner Vergangenheit wirst Du Dich an mich erinnern…

Die Freunde kommen mich nicht einmal mehr besuchen, niemand will mich trösten in meinem Kummer…

Seit diesem Tag als Du weggingst fühle ich Herzleid in meiner Brust, sag’ mal, Liebste, was hast Du mit meinem armen Herz gemacht ?

Trotzdem, ich erinnere mich immer an Dich mit der heiligen Liebe, die ich für Dich hatte.

Und Du bist in allen Teilen ein Stück meines Lebens und jene Augen, die meine Freude waren, suche ich überall und ich kann sie nicht finden.

Zu dem verlassenen Zimmer kommt nicht einmal die Morgen-Sonne durch das Fenster herein, so wie damals, als Du noch da warst,

und jener kleine Hund, ein Kamerad, der wegen Deiner Abwesenheit nicht aß, als er mich eines Tages allein sah, hat mich auch verlassen…

Quellen: *Michael Plisson, "Tango: Du noir au blanc", Palmyra 2001. www.todotango.com. Bilder: wikipedia (cc)
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webradio – music for free /webradio-music-for-free/ /webradio-music-for-free/#respond Wed, 26 Apr 2017 14:28:51 +0000 /631a4d83c91873413dab96068d5bf4f9/?p=258 Ich habe die alten analogen Zeiten ja noch erlebt. Als Kind erinnere ich mich an eine, damals supermoderne, HiFi-Anlage. Mich hätte Pop interessiert, die Erwachsenen hatten aber auf Mittelwelle Schlager und Volksmusik aufgedreht. Die naive Lösung: der selbst gebastelte Detektorempfänger – an den Blitzableiter geklemmt. Fleißiges Sparen brachte mir dann einen kleinen Transistor-Radio – und damit, endlich auch UKW. Soll heißen Ö3. Die Helden von damals sind, so sie noch leben, als alte Halunken-Haudegen ja immer noch aktiv. Im Abschlussjahr hatte ich das elterliche Geld, dass für einen Duffle-Coat vorgesehen war, klammheimlich in einen Kassetten-Recorder investiert. Der Musikgeschmack wechselte in den Jazz. Der ersten Freundin brachte ich selbst gemixte Kompakt-Kassetten mit. Der Walkman kam. Musik war allgegenwärtig geworden. Die CD erlöste uns vom Wickeln. Heute downloaden die Alten und die Jungen streamen. Das Radio aber, das Radio blieb – obwohl, es ist schon was dran am „video killt the radio star“.

Das webradio

Ich gehöre nicht zu jenen die sich über die Jahre eine Sammlung an Musik aufbauten. Ich verfüge bloß über ein Sammelsurium an CD’s verstreut in der Wohnung und Downloads verstreut auf Festplatte und Sticks. Ich habe keine Systematik nach Stilrichtungen, Interpreten und Zeiträumen. Ich genieße Musik nach dem Prinzip: reinhören, like, weiterhören. Doch es gibt eine Alternative: Webradios – Musik kostenlos und legal in bester Qualität.

Der Punkt hier ist: solange es um den rein privaten Bereich geht, ist auch das mitschneiden der Tracks in den meisten Ländern legal und kostenlos. Jede Menge Freeware-Programme ermöglichen ein spielend leichtes aufnehmen und speichern als mp3 Files. Sound-Gourmets rümpfen zwar deutlich die Nase, wenn es um Qualitätsansprüche geht. Was vor allen Dingen an der kps-Rate liegt. Übertragungen mit kps-Raten von bis zu 64 sind kein Vergnügen. 128 kps sollten es schon sein.

Wie passt das zum Tango?

Traditionell gibt es in Argentinien viele Radio Stationen, die auf Tango Musik spezialisiert sind. Auch in Berlin, Budapest Paris oder Amsterdam machen kompetente Radio DJ’s gutes Programm. Tangoparabailar aus Deutschland spielt Tandas wie auf einer Milonga (aber leider auch mit Werbung zwischendurch). Enthusiasten mit individuellem Musikgeschmack oder speziellen Stilrichtungen kommen durch die Auswahl der Sender voll auf ihre Kosten. Sie bieten die Möglichkeit neue Musik kennen zu lernen. Webradios sind also eine Möglichkeit rasch eine beachtliche Musiksammlung auf der eigenen Festplatte anzuhäufen. Oder wie es ein Bekannter formulierte: “Das hören guter Tango Argentino Radiosender informiert effizienter, als eine Tour durch die Plattenläden in Buenos Aires.“ Aber, und diese Warnung gehört auch gehört: das solcherart angesammelte Material in der Öffentlichkeit – als DJ auf einer Milonga – zu spielen ist riskant (Thema Urheberrecht).

Radio Stationen Empfehlungen:

Die in den Suchmaschinen streema und Laut.fm gelisteten webradios bieten den stream in verschiedenen Formaten an, die auch eine Möglichkeit zur Verlinkung auf eigene Blogs enthalten.

streema.com bietet 59 Radiostationen aus aller Welt an

89.1 Radio Malena , Buenos Aires

La 2 x 4 , Buenos Aires

Tangoparabailar, Halle, Deutschland

internet-radio.com/stations/tango/

Argentine Tango Radio, Buenos Aires

laut.fm/

Radio Berlin, Berlin, Deutschland

Tango-Nuevo , Bremen, Deutschland

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Der erste Tango? /der-erste-tango/ /der-erste-tango/#comments Tue, 18 Apr 2017 10:26:16 +0000 /631a4d83c91873413dab96068d5bf4f9/?p=131 El Entrerriano

Anselmo Rosendo Mendizábal, der Komponist des ersten als Tango bezeichneten Musikstücks

Der Tango entstand in Lateinamerika, im Gebiet des Río de la Plata. Dort wo die gewaltigen Río Paraná und Río Uruguay ins Meer münden. Dort wo sich heute die Städte Buenos Aíres und Montevideo befinden.

1897 hatte der Mulatte Rosendo Mendizábal das Stück „El Entreriano“ in Buenos Aíres geschrieben. Es wurde in der casa de baile (Tanzlokal) María la Vasca gespielt, in welchem er als Pianist arbeitete.

1899 komponierte der aus Uruguay stammende Pianist Manuel O. Campaoamor „El Sargento Cabral“ .

Man geht heute davon aus, dass mit diese beiden Musikstücken der tango porteño seinen Anfang nahm.

Quellen: Michael Plisson, Tango: Du noir au blanc, Palmyra 2001. Bilder: wikipedia (cc), wikipedia (cc)

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